Meditation ist mehr als nur eine spirituelle Praxis, denn es ermöglicht uns den Zugang zu unseren Wünschen, Träumen und Gefühlen. Zudem verbessert eine regelmäßige Meditationspraxis unser Gedächtnis, steigert unsere emotionale Stabilität und unser Mitgefühl für andere.
Was ist Meditation?
Meditation ist eine Technik, um den Geist zur Ruhe zu bringen und einen Bewusstseinszustand zu erlangen, der alle Ebenen unseres Selbst zu ergründen. Ziel ist es also, über den Verstand hinauszugehen und unsere wesentlichen Naturell zu erfahren (und nicht das was die Welt uns glaubhaft macht zu sein).
Der Prozess der Meditation folgt einer bestimmten Ordnung, dass bestimmte Prinzipien hat und somit überprüfbare Ergebnisse hervorbringt.
Beim Meditieren ist der Geist klar, entspannt und nach innen gerichtet. Die Außenwelt wird wahrgenommen, da man in einem Wachzustand ist, aber der Fokus liegt auf den inneren Prozessen.
Verkehrte Welt
Von klein auf werden wir dazu erzogen, nur die Dinge in der Außenwelt zu untersuchen und zu überprüfen. Uns hat keiner bei gebracht, nach innen zu schauen, um uns kennenzulernen und dort die Antworten zu finden, nach denen wir suchen.
In der Schule wird der Teil des Verstands trainiert, der sich mit Wissen beschäftigt, das Unbewusste, welches den Schatz unserer Erfahrungen, Gefühle und Vorstellungskraft beherbergt, wird außer Acht gelassen.
Jeder der schon mal meditiert hat, weiß, dass es nicht so einfach ist, seinen Geist zur Ruhe zu bringen. Wenn wir dies dennoch üben und praktizieren, kommen wieder in Kontakt mit uns selbst, unseren Gefühlen unserer Essenz und fühlen uns wieder uns selbst näher.
Was passiert in unserem Gehirn?
Aufgrund der Entspannung ändert sich die Gehirnwellenfrequenz. Unser Gehirn hört auf, aktiv Informationen zu verarbeiten, sodass sich die Betawellen (Wachzustand) während der Meditation abnehmen und sich in Thetawellen (Zustand tiefer Entspannung) wandeln.
Die positiven Effekte von Meditation:
Bessere Konzentrationsfähigkeit
Da beim Meditieren die Aufmerksamkeit fokussiert wird, wird durch eine regenmäßige Meditationspraxis auch das gezielte Fokussieren im Wachzustand trainiert.
Weniger Ängste
Unsere Ängste nehmen durch regelmäßiges Meditieren ab, da sich Verbindungen bestimmter Nervenbahnen lockern.
Normalerweise sind die neuronalen Verbindungen zwischen Körperempfindungs- und Angstzentren des Gehirns und dem Ich-Zentrum sehr stark. Wenn wir ein beängstigendes oder beunruhigendes Gefühl erleben, löst das eine starke Reaktion in unserem Ich-Zentrum aus, wodurch man sich verängstigt und angegriffen fühlt.
Durch das Meditieren werden diese neuralen Verbindungen abgeschwächt, sodass wir nicht weniger Empfinden, sondern dass unsere Deutung/Wertung nur rationaler ausfällt.
Mehr Mitgefühl
Untersuchungen zur Meditation haben gezeigt, dass, Einfühlungsvermögen und Mitgefühl sich bei denjenigen erhöht haben, die regelmäßig eine “Mitgefühl-Meditation” praktiziert haben.
Besseres Gedächtnis
Man hat herausgefunden, dass Menschen, die achtsame Meditation praktizierten, in der Lage waren, die Hirnströme, die Ablenkungen herausfiltern, anzupassen und ihre Produktivität schneller zu steigern als Menschen, die nicht meditierten.
Mehr emotionale Stabilität
Meditation fördert die Bildung der grauen Substanz im Hippocampus und in den Frontalbereichen des Gehirns. Mehr graue Substanz führt zu mehr positiven Emotionen, länger anhaltender emotionaler Stabilität und einem erhöhten Fokus im täglichen Leben führen.
Wie meditiert man?
Setze dir ein Zeitlimit und stelle dir einen Timer. Wenn du gerade erst anfängst zu meditieren, kann es hilfreich sein, eine kurze Zeit zu wählen, zum Beispiel fünf oder zehn Minuten.
Finde einen Platz zum Sitzen, der dir Ruhe und Stille vermittelt. Schalte dein Handy in den Flugmodus und schau, dass dich in dieser Zeit niemand stört.
Schau das du bequem sitzt. Man kann auf einem Stuhl sitzen, mit den Füßen auf dem Boden, man kann im Schneidersitz sitzen, man kann sich hinknien/ auf den Fersen sitzen – so wie es sich für dich richtig und bequem anfühlt und du es eine Weile in dieser Position aushältst. Lehne den Rücken gerne an.
Schließe deine Augen und dann spüre deinen Atem. Folge der Empfindung deines Atems beim Ein- und Ausatmen.
Merke, wenn dein Geist gewandert ist. Es ist “normal”, dass die Aufmerksamkeit den Atem verlässt und an andere Orte wandert. Wenn du das merkst, fokussiere dich erneut auf deinen Atem. Und ärgere dich nicht darüber. 😉
Beobachte in der Meditation deine Gedanken. Lass die Inhalte wie Wolken am Himmel ziehen. Gehe ihnen nicht nach und beurteile sie nicht. Kehre immer wieder zurück zu deinem Atem.
Wenn du bereit bist zurückzukommen, hebe sanft den Blick, öffne deine Augen, wenn sie geschlossen waren. Nehme dir einen Moment Zeit, um wieder ins hier und jetzt zurückzukommen. Nehme die Geräusche in deiner Umgebung war, wie sich dein Körper anfühlt und welche Gedanken und Emotionen du hast.
Als Anfänger empfiehlt es sich eine geleitete Meditation zu nutzen.
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